Essen & Trinken
Die Vielfalt der neuseeländischen Küche ist enorm und
Ausdruck der vielen Kulturen, die in diesem Land zusammenkommen. Man findet
neben den klassischen Kiwi tea rooms zahlreiche Cafés und Bistros, Fast-Food-
und Takeaway-Ketten, sowie Restaurants mit nationalen und internationalen
Spezialitäten.
Was bedeutet ‚BYO’? - Wissenswertes zur Esskultur
BYO – Bring your own. Einige Restaurants gestatten
das Mitbringen alkoholischer Getränke, die vor Ort getrunken werden können. Sie
verlangen dann oft eine Entkorkungsgebühr, teilweise pro Person.
Bring a plate. Wer zum Essen, beispielsweise zum BBQ,
eingeladen wird, erhält oftmals die Aufforderung „bring a plate“. Das
bezieht sich nicht auf den mitzubringenden Teller, sondern auf Gerichte, die man
zum Essen beisteuern kann: Salate, Brot, Fleisch etc.
Dresscode. In einigen Lokalen, speziell Restaurants
und Cafés, gilt ein Dresscode. Das bedeutet, dass man nicht in all zu legerer
Kleidung erscheinen sollte. Flip-Flops und Shorts sind in guten neuseeländischen Restaurants
ebenso ungern gesehen wie in Deutschland. Am besten man informiert sich vorher.
Breakfast. Ein typisches Frühstück besteht aus Müsli
/ Cornflakes und danach etwas Toast. Am Wochenende jedoch kommt der Brite in
den Kiwis durch und es wird Zeit für ein „cooked breakfast“. Das erhält
man in Cafés auch unter der Woche. Es beinhaltet klassischerweise Rühreier,
gebratenen Speck (Bacon), gebratene Tomaten und Pilze, Kartoffelpuffer und
Baked Beans.
Lunch. Das Mittagessen der Kiwis fällt oftmals klein
aus, denn die Hauptmahlzeit ist das Abendessen. Typisch sind um die Mittagszeit
Sandwiches oder „hot pies“ (heiße Pasteten).
Dinner / Tea. Wer zum Tea eingeladen wird, bekommt
ein Abendessen, nicht etwa Tee, wie der Name es vermuten lässt. Typische
Gerichte enthalten Fleisch, oftmals Lamm oder Schwein, und gekochtes Gemüse
(Kartoffeln, Süßkartoffeln, etc.). Fischmahlzeiten, mit Ausnahme von Fish &
Chips, wurden erst in den letzten Jahren immer beliebter.
Bei den Maori hingegen waren Fischgerichte seit jeher von
besonderer Bedeutung, weshalb viele Fischarten noch heute unter ihren
Maori-Namen in Neuseeland bekannt sind.
Fish & Chips. Eine Art Nationalgericht, das aus
England nach Neuseeland gekommen ist. Es ist eine günstige und schnelle
Alternative zum selbst gekochten Essen, wird aber in vielen Familien am
Wochenende auch zu Hause zubereitet. Kaufen kann man es in den zahlreichen Fish
& Chips Shops, den Takeaways.
Hot Pies. Diese Pasteten gibt es bei vielen Takeaways
zu günstigen Preisen. Es handelt sich um Teigtaschen mit verschiedenen
Füllungen: Hackfleisch, Eier und Bacon, Steak, Lamm, Kumara und viele weitere.
Kumara. Das Maori-Wort für die Süßkartoffel. Gerichte
von und mit der Süßkartoffel sind im ganzen Land beliebt, weshalb einem die
Kumara sehr oft begegnet.
Hangi. Die traditionelle Kochmethode der Maori funktioniert
ähnlich wie ein Dampfgarer. Das Essen wird dabei in einem Erdofen über heißen
Steinen zubereitet. Typische hangi-Gerichte beinhalten Lamm, Geflügel,
Schwein, Kumara, Kartoffeln und Kürbis.
Desserts. Zu den beliebtesten Süßspeisen der Kiwis
zählen die Pavlova, eine Meringue-Torte, die bei keinem Festessen fehlen darf
und das Hokey Pokey Eis. Hokey Pokey ist die neuseeländische Variante des
Toffee und findet sich nicht nur im Eis, sondern auch in Keksen und
Schokoriegeln.
Fisch und Meeresfrüchte
Beliebte Fischarten: Hoki (Blauer Seehecht), Hake
(Seehecht), Hapuku (Groper, Wrackbarsch), Mauhauaitu (Grey Mullet,
Meeräsche), Makataharaki (Gemfish, Königs-Escolar, Schlangenmakrele), Blue
Warehou (Schwarzfisch), Blue Moki (Trompetenfisch), Rawaru (Blue
Cod, Sandbarsch), Black Oreo (Petersfischart), Kahawai (Lachsbarsch), Kina
(Seeigel), Orange Roughy (Kaiserbarsch), Porae und Tarakihi
(Fingerflosserarten), Mako (Rig, Hundshai), Puwhara (Stargazer,
Himmelsgucker), Araara (Trevally, Stachelmakrele), Puwhaiau (Red
Gurnard, Seekuckuck)
Meeresfrüchte: Neben Jakobsmuscheln (tupa),
pazifischen Austern (tio repe), Herzmuscheln (tuangi) und Scampi
(kourarangi) gibt es noch Pipi und Tuatua (Venusmuschelarten),
sowie Koura (Lobster, Languste).
Besondere Spezialitäten
Grünlippmuscheln (kuku). Sie leben rund um die
Inseln, werden aber nur in bestimmten Regionen kultiviert: von besonderer
Bedeutung sind dabei Marlborough und Hauraki Gulf. Verkauft werden sie weltweit
unter der Bezeichnung New Zealand Greenshell Mussels. Das Zentrum der
Muschelzucht ist der kleine Ort Havelock im Norden der Südinsel. Man beginnt
aber auch mit schwimmenden Zuchtstationen einige Kilometer vor der Küste.
Bluff-Austern (tio paruparu). Diese
einheimische Austernart stammt aus den Gewässern rund um Bluff, an der
Südspitze der Südinsel. Austernsaison ist von Mai bis Ende August und die teure
Delikatesse ist weltweit begehrt. Zu Ehren der Austern findet alljährlich auch
das Bluff Oyster & Food Festival statt.
Paua-Muscheln. Die heimische Abalone oder
Meerschnecke hat nicht nur eine kostbare Schale, die für Schmuck und
Dekorationen Verwendung findet, sondern auch ein schmackhaftes Innenleben. Paua
werden frittiert serviert und sind sowohl in Restaurants, als auch an einigen
Fish & Chips Ständen erhältlich. Wilde Paua werden immer seltener, weshalb die
Bedeutung der Paua-Farmen zunimmt, in denen auch Perlen gezüchtet werden.
Whitebait. Kleine, durchsichtige Fische und eine
gefragte Delikatesse, die frittiert oder in einem Teig ausgebacken auf den
Teller kommen. Whitebait-Saison ist von Mitte August bis Ende November. Als
Whitebait werden in Neuseeland die Jungtiere der Galaxien bezeichnet, einer
kleinen, forellenartigen Süßwasserfischart.
Getränke
L&P. Eines der Erfrischungsgetränke des Landes
und vor allem nur dort erhältlich: Lemon and Paeroa. Das Kultgetränk stammt
ursprünglich aus dem Ort Paeroa und wurde 1907 erstmals hergestellt. Es besteht
aus natürlichem Mineralwasser vermischt mit Zitronensaft. Heutzutage wird es
vom Coca-Cola Konzern produziert und ist in ganz Neuseeland erhältlich, eben
‚Weltberühmt in Neuseeland’.
Wein. Oftmals noch immer unbekannt und ein Geheimtipp
für Weinkenner: neuseeländischer Wein. Die Inseln sind vor allem ideal für
Weißweine, speziell Chardonnay- und Sauvignon Blanc-Trauben. Aber auch der
Cabernet Sauvignon profitiert von den klimatischen Bedingungen. Weitere
Rebsorten sind beispielsweise: Riesling, Syrah, Pinot Noir und Merlot. Die
wichtigsten Weinbauregionen sind: Northland, Auckland, Bay of Plenty, Gisborne,
Hawke’s Bay, Wairarapa, Nelson, Marlborough, Canterbury und Central Otago.
Text: Jacqueline Held