Maskenkiebitz
Nicht nur wir Menschen sind teilweise fernreisefreudig, auch die
Tierwelt kennt viele Auswanderer. Einer von ihnen ist der 35 Zentimeter
große Maskenkiebitz (Vanellus miles), der ursprünglich aus den
Feuchtgebieten im Norden und Osten Australiens stammte, wo er auch heute
noch zahlreich anzutreffen ist. Doch 1930 siedelte sich die Art in
Southland im Süden Neuseelands an und verbreitete sich von dort aus im
ganzen Land, wo die Vögel als Spornkiebitze (Vanellus miles novaehollandiae) bekannt sind. Und auch in Neuguinea sind sie mittlerweile verbreitet.
Das auffälligste Merkmal sind die gelben Kehllappen, die bei den
Männchen maskenartig ausgeprägt sind. Die Tage verbringen sie mit der
Futtersuche am Boden, wo sie ständig in Alarmbereitschaft sind und
niemals wirklich schlafen. Während sie im Sommer und Herbst friedlich
nach Insekten und Würmern suchen, verändert sich das Verhalten während
der Brutzeit radikal. Ihre Nester errichten diese Vögel gern auf den
unpraktischsten ebenen Flächen: Auf Parkplätzen, flachen Dächern,
Parkanlagen und Flugplätzen - und sie verteidigen sie erbarmungslos.
Dazu nutzen sie sowohl ihre Krallen als auch die gelben Sporen an beiden
Flügeln, die sie geschickt gegen andere Vögel aber auch Hunde und
Katzen einsetzen.
Bild: Heather Paul
